Im Ortenaukreis, dem flächenmäßig größten Landkreis in Baden-Württemberg, sind wir schon mittendrin im Glasfaserausbau. Eine ländlich geprägte Region, von der Rheinebene bis hinein in den Schwarzwald, mit wunderschönen, aber auch vereinzelt und abseits gelegenen Ortschaften und Seitentälern.
Wir wollen bis zum Jahr 2030 eine Glasfaserabdeckung von 70 Prozent aller Gebäude in der Ortenau erreichen – im Rahmen des geförderten sowie des eigenwirtschaftlichen Ausbaus in Kooperation mit Telekommunikationsunternehmen.
Durch die anspruchsvollen Geländestrukturen lassen sich manche Ortschaften, Siedlungen und Gebäude nicht wirtschaftlich durch ein Telekommunikationsunternehmen erschließen. Hier wollen wir im Rahmen des öffentlich geförderten Ausbaus bis 2027 etwa 10 000 Adressen mit Glasfaser erreichen, die bisher zu den sogenannten weißen oder grauen Flecken auf der Breitbandlandkarte zählen – also mit einer Downloadrate von weniger als 30 bzw. 100 Megabit pro Sekunde auskommen müssen. Zudem erschließen wir Schulen, Krankenhäuser und weitere sozioökonomische Gebäude sowie Gewerbegebiete.
Insgesamt sind 47 Kommunen sowie der Kreis in das Vorhaben eingebunden.
Wir sind mit bereits drei Unternehmen (Vodafone, UGG, Deutsche Glasfaser) im Gespräch, um den FFTB-Ausbau in den verdichteten Gebieten einiger Kommunen in der Ortenau anzustoßen. Die Vorgehensweise der Unternehmen ist dabei unterschiedlich:
Die UGG möchte gerne in den Kommunen Mühlenbach, Oberharmersbach, Zell am Harmersbach und Hornberg den eigenwirtschaftlichen Ausbau vornehmen. Die Vodafone und die deutsche Glasfaser gehen über eine Vorvermarktung mit einer Quote an die Erschließung der FTTB-Ausbaugebiete. Die Deutsche Glasfaser avisiert und analysiert derzeit sieben Kommunen in der Ortenau (Meißenheim, Neuried, Rheinau, Willstätt, Schutterwald, Kehl, Schwanau, Mahlberg Friesenheim)
Durch den eigenwirtschaftlichen Ausbau wollen wir zudem weitere etwa 6000 weiße bzw. graue Flecken erreichen.
Die UGG baut nach einer Absichtserklärung den Ortskern aus und stellt diese passive Infrastruktur verschiedenen Telekommunikationsunternehmen als Open Access zur Verfügung.
Die Breitband Ortenau befürwortet diesen eigenwirtschaftlichen Ausbau, in dessen Zuge aber die im Kernbereich erstellten Infrastrukturen derart ausgestattet werden sollen, dass sie auch bei einer späteren Erschließung der Außenbereiche mitgenutzt werden können – dies würde Kosten beim geförderten Ausbau sparen. Dafür erstellt die Breitband Ortenau eine Ergänzungsplanung, koordiniert die Aktivitäten, stimmt diese sowohl mit der Kommune als auch mit dem Telekommunikationsunternehmen ab und würde zentral die nötigen Verträge abschließen.
Die Deutsche Glasfaser schließt einen abgestimmten Wegenutzungsvertrag mit der Kommune ab und stellt dann den kompletten Ausbau mit Glasfaser in Aussicht. Wenn in einer Vorvermarktung mindestens 40 Prozent der Wohnungen einen Vertrag abschließen, verpflichtet sich die Deutsche Glasfaser, die komplette Kommune auszubauen.
Darüber hinaus ist die Breitband Ortenau mit weiteren Telekommunikationsunternehmen im Gespräch, um den eigenwirtschaftlichen Ausbau im Kontext der strategischen Zielsetzung umzusetzen.